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Aus einer eher dunkel-bitteren Minute …

Zerquetsch mit Deinen Konventionen
jeden Rebell´n, der anders denkt.
Ertränk in Deinen Millionen
den, der an der Freude hängt.

Hüll ihn in einen Sack aus Schweigen,
verschlossen mit ´nem Band aus Nichts.
Das Bündel wird nach unten neigen
sich wegen des Einsamkeit-Gewichts.

Stich zu mit Mißgunst und mit Neid!
Streu Deine Gerüchte übers Land.
Lös vor dem Elektroschock aus Leid
rechtzeitig los die eig´ne Hand.

Erschlag mit Verständnislosigkeit!
Lege Fallstricke aus Tücken,
sei stets zum Hinterhalt bereit,
mach Elefanten frech aus Mücken.

Lade durch mit scharfen Worten,
visiere an durch bitt´re Tat!
Welch Schütze aus den Mord-Kohorten
sein Ziel ins Herz getroffen hat,
wird niemand mehr rekonstruieren –
weil’s nicht int´ressiert in diesem Troß.
Und jeder wird damit sich zieren,
daß ER bloß mit Platzpatronen schoß ...

Knüpf einen Strick aus den Intrigen,
wähle mit Hinterlist den Ast.
Kein Unschuldiger darf je obsiegen,
wenn er nicht in das Schema paßt!

Forme aus Lügen einen Hocker,
stoß ihn um mit hartem Tritt
und sitzt der Knoten gar zu locker,
dann wirke beim Erwürgen mit.

Aus Intoleranz bau die Todeszelle,
aus Gespinsten, Trug und Schein.
Rück den Säurekübel an die Stelle
und wirf´s Zynis-ankali rein.

Füll so den Raum mit Ignoranz,
versprüh Dein Gift in allen Ecken.
Dann winde einen grünen Kranz,
um die Leiche drunter zu verstecken.

Sorg bloß Dich nicht um Schuldgefühle,
falls diese Zeilen Dir zu hart!
Behüten wird Dich Deine kühle,
und distanziert-selbstgerechte Art.

Der Leib verstirbt mit einem Schlag,
die Seele nicht – zu Deinem Glück.
Beim Körper weißt, woran es lag.
Die Seele schwindet Stück für Stück .........

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