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Weihnachtskeks 2007

Christkind, ich weiß, Du kannst’s nicht leiden,
wird man zu Weihnacht unbescheiden.
So elendslange Wunscheslisten
gehör’n sich nicht für gute Christen!
Doch kannst es nimmer mehr vertuschen:
Sag, musstest wirklich derart pfuschen
am sechsten Tag des Schöpfungsakts?
Hast wirklich glaubt, der Mensch, der packt’s,
Dein unergründlich’ Werk zu krönen?
Jetzt musst – statt weiter es zu schönen –
mit meiner großen Keckheit leben,
Dir meine Endlos-Liste geben
und auch erfüllen manche Bitt’.
Sonst mach ich da ned länger mit!

Lass Shareholder draufkommen – das wär nett –
wie es auch MORGEN weitergeht,
dass statt BalI balD was gscheh’n wird müssen,
ehe Gletscher zerrinnen uns zu Flüssen.
Gib mehr Fernseh’n uns als Werbung,
gesunde Gene in der Vererbung,
Hilfe ohne Grenzen statt Abfangjäger,
mehr Wissens- statt Geheimnisträger.
Mach stark die Bürger, statt zu Glas
(Menschenrechte sind nicht irgendwas).
Find Manager, die Betriebe stützen,
statt irgendwann dann einzusitzen.
Schenk dem George Bush ein Lexikon
(den Umschlag hat er sicher schon).
Die EU soll Gesetze, wenn es geht,
nur schreiben, die man auch versteht.
Und schön wär’s – selbst wenn es Dich schlaucht –
dass das Geschreibsel auch wer braucht.
Den Putin beam am besten hoch,
sonst wird der Papst am End auch noch!
UNSERN Politikern schenk ein Konzept –
auch wenn’s sich ohne prächtig lebt.
Und für uns arme, kleine Würschtln
nicht nur den Alk zum runter-„bürschteln“
von der Gemüts- und Alltagslast,
was längst auf keine Kuhhaut passt.
Lass uns statt dem bloßen Motzen
über alles, was zum Kotzen
mit Herz und Hirn zusammenhalten,
statt einsam-frustig zu erkalten.
Bei Amok, Terror und Gewalt
wird unsre Welt wohl nimmer alt.
Sie ist zu groß, sie ist weit,
und endlos ist der Lauf der Zeit.
Ein Werk, zu mächtig ganz allein –
denn dafür müssen’s viele sein.
Liebe, Tatkraft, hilfreich sein
beginnt aber bei jedem ganz allein -
als Puzzlestein und kleines Rädchen,
Damokles-Schwerter-Zusatz-Fädchen.
So gibt sich eins, so gibt sich alles
als Rüstzeug für den Fall des Falles.

Ich fürcht die Zukunft nicht, Ihr Lieben,
gäb’s das am Gabentisch 2007!

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