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Wir lieben im Gemeindebau

Eigentlich wollte ich ja heute beginnen, mein Weihnachtsgedicht für 2012 zu tippseln. Über den Maya-Weltuntergang, Finanz-, Wirtschafts- und sonstige -Krisen, den ökologischen Totalcrash, Polit-Gangster – so Gereimtes zur Weihnachtszeit eben, wie man es ab und zu von mir befürchten kann.

Doch meistens kommt es anders, als man denkt! Auch wenn es nur darum geht, den sich angesammelt habenden Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.

Da stapft man also, nichts Böses denkend und an allen Händen, ja Fingern und Fin­ger­gliedern tragend dem Müllraum entgegen – und doch: Merket auf! Ein Mieter­beiratsmitglied in einem Gemeindebau ist IMMER im Dienst. Und ich schon über­haupt. Auch wenn man eigentlich gar nicht will. Oder nicht einmal wollen will. Aber es ließ sich eben nicht um alle Burgen der Welt bewerkstelligen, dass dem Sauron-ähnlich immerwachenden Mieterbeirats-Auge dieser große, weiße Zettel an einer Stiegenhaus-Eingangstür entgangen wäre. An diesem Eingang und keinem anderen! Was ja schon für Gebrechensmeldungen, Schleichwerbungen, polizeiliche Ankündi­gungen und sonstige Entbehrlichkeiten eine echte Seltenheit ist.

 

 

Was natürlich den Herr-der-Ringe-artig seine Schar und Festung umsorgenden Mie­ter­vertreter dazu veranlasste, sich nach vorbildlicher Mülltrennung und sorgsamem Versperren des Müllraumes diesen einen Aushang näher zu Gemüte zu führen.

Schließlich könnte es ja sein, dass weitere Veranlassungen zu treffen oder gar irgendwelche unwichtigen Fragen an die allerbeste Hausverwaltung von ganz überall zu stellen wären, die dann von dieser sorgfältig und nach Dringlichkeit sortiert allesamt nicht beantwortet worden wären.

Aber nein, diesmal lag die Sache doch etwas anders!

Was dort auf dem mit zahllosen Tixostreifen kreuz und quer verklebten, wasserdicht in Klarsichthülle verpackten Zettel zu lesen war?

 

 

Wundert’s wen, dass dieser Aufruf an Herrn ...., bitte doch die Telefonnummer .... anzurufen, mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte und alle schon vorprogrammierten sarkastischen Zeilen für Zeiten wie diese vergessen ließ?

Denn solange es solche Gefühle füreinander gibt, die solch kreative bis fast schon verzweifelte Versuche gebären, doch weiter in Kontakt zu bleiben: Ist denn dann nicht immer Hoffnung? Wenigstens ein klein wenig?

Natürlich haben Zettel wie dieser auf einer Gemeindebau-Hauseingangstür eigentlich nichts verloren. Eigentlich!

Und eigentlich müsste ein pflichtbewusster Mieterbeirat solche Zettel prompt entfernen (lassen). Eigentlich.

Aber eigentlich ist Weihnachten. Und eigentlich ist Weihnachten das Fest der Liebe!

Alles Gute, Euch beiden – und ein frohes Fest.

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